Das Phänomen des Schwitzens ist allgegenwärtig und kann verschiedenste Ursachen haben. Neben körperlichen Gründen tritt auch psychisch bedingtes Schwitzen auf, welches oft unterschätzt wird.
In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf psychisch bedingtes Schwitzen, seine Definition, Zusammenhänge mit der Psyche, Ursachen sowie mögliche Hilfen und Behandlungsoptionen.
Was bedeutet psychosomatisches Schwitzen?

Psychosomatisches Schwitzen bezieht sich auf das Phänomen, bei dem die Psyche einen unmittelbaren Einfluss auf das Schwitzverhalten des Körpers ausübt. Es handelt sich dabei um eine körperliche Reaktion auf psychische Belastungen, Stress oder emotionale Zustände.
Was kalter Schweiß mit der Psyche zu tun haben kann
Die Verbindung zwischen der Psyche und dem Schwitzen ist komplex und reicht über geografische Grenzen hinaus. In der kalten Schweiz mag das Auftreten von psychisch bedingtem Schwitzen zum Beispiel auf den ersten Blick paradox erscheinen. Dennoch kann die psychische Belastung auch in kühlen Umgebungen eine erhöhte Schweißproduktion auslösen. Die Gründe für dieses Phänomen sind vielschichtig und umfassen:
- Hormonelle Veränderungen: Der Hormonhaushalt spielt nicht nur in den Wechseljahren eine entscheidende Rolle bei der Regulation der Schweißproduktion. Psychische Belastungen können zu einem Ungleichgewicht der Hormone führen, was wiederum das Schwitzen beeinflusst.
- Überaktive sympathische Nervenaktivität: Das autonome Nervensystem, insbesondere der sympathische Teil, steuert die Schweißproduktion. Bei emotionaler Belastung kann die Aktivität dieses Systems zunehmen und zu übermäßigem Schwitzen führen.
- Stress und Angst: Diese psychischen Zustände setzen Stresshormone frei, die zum einen die Herzfrequenz erhöhen und zum anderen auch das Schwitzen verstärken können.
- Psychologischer Einfluss auf Körpertemperaturregulation: Die Psyche beeinflusst auch die Art und Weise, wie der Körper auf Temperaturreize reagiert. Selbst in kalten Umgebungen kann die emotionale Belastung zu einem Anstieg der Körpertemperatur führen, was den Schweißreflex auslösen kann.
Diese Vielschichtigkeit verdeutlicht, dass psychisch bedingtes Schwitzen nicht allein von äußeren Temperaturen abhängt, sondern stark von der individuellen psychischen Verfassung beeinflusst wird. Daher ist es wichtig, die Zusammenhänge zu verstehen, um angemessen mit diesem Phänomen umgehen zu können.
Psychisch bedingtes Schwitzen tagsüber und nachts
Eigentlich ist Schwitzen gesund. Psychisch bedingtes Schwitzen kann jedoch auf ernstere Probleme hindeuten und die Ursachen können vielseitig sein. Psychosomatisches Schwitzen manifestiert sich dabei nicht bloß tagsüber, sondern kann auch während der Nacht auftreten, wobei verschiedene Ursachen und Mechanismen im Spiel sind.
Psychisch bedingtes Schwitzen tagsüber:
- Hohe Anforderungen im Beruf oder Konflikte im privaten Umfeld
- Chronische Angst oder akute Angstattacken
- Traurigkeit, Wut oder andere emotionale Belastungen
Psychisch bedingtes Schwitzen nachts:
- Alpträume, Sorgen oder unbewusster Stress
- Verschiedene Schlafstörungen
- Störung der Hormonregulierung
Hilfe bei psychisch bedingten Schweißausbrüchen – 5 Tipps

Die Bewältigung psychisch bedingter Schweißausbrüche erfordert gezielte Maßnahmen, die darauf abzielen, die psychische Belastung zu reduzieren und die Reaktion des Körpers zu modulieren:
- Entspannungsübungen: Ein effektiver Weg, die psychische Belastung zu reduzieren, ist die regelmäßige Anwendung von Entspannungsübungen. Dazu gehören Atemtechniken, progressive Muskelentspannung oder Meditation. Diese Methoden können dazu beitragen, den Stresslevel zu senken und die Schweißreaktion des Körpers zu kontrollieren.
- Regelmäßige Bewegung: Sport und körperliche Aktivität sind gut für die körperliche Gesundheit und haben auch positive Auswirkungen auf die Psyche. Durch regelmäßige Bewegung werden Endorphine freigesetzt, die stimmungsaufhellend wirken und Stress abbauen können. Dies trägt dazu bei, psychisch bedingtes Schwitzen zu reduzieren.
- Achtsamer Umgang mit Stress: Stressbewältigung ist entscheidend. Dies kann durch die Identifikation von stressauslösenden Situationen, das Setzen realistischer Ziele und den Einsatz von Stressmanagement-Techniken erreicht werden. Ein bewussterer Umgang mit Stressfaktoren kann dazu beitragen, die Schwitzreaktion zu minimieren.
- Gesunde Lebensgewohnheiten: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Vermeidung von stimulierenden Substanzen wie Koffein können das allgemeine Wohlbefinden fördern und dazu beitragen, psychische Belastungen zu reduzieren.
- Suche nach professioneller Unterstützung: In einigen Fällen kann die Hilfe eines Psychologen oder Therapeuten erforderlich sein. Eine professionelle Begleitung kann dabei unterstützen, tieferliegende psychische Ursachen zu identifizieren und effektive Strategien zur Bewältigung zu entwickeln.
Mehr Tipps: Was tun gegen psychisch bedingtes Schwitzen
Die Selbsthilfemaßnahmen gegen psychisch bedingte Schweißausbrüche lassen sich durch zusätzliche Ratschläge erweitern:
- Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Körpers. Bestimmte Lebensmittel können das autonome Nervensystem beeinflussen und somit auch das Schwitzen. Es wird empfohlen, auf stark gewürzte Speisen, koffeinhaltige Getränke und Alkohol zu verzichten, da diese Faktoren das Schwitzverhalten verstärken können. Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse und ausreichend Flüssigkeitszufuhr kann unterstützend wirken.
- Achtsamkeitstraining kann helfen, das Bewusstsein für den eigenen Körper und die eigenen Emotionen zu schärfen. Durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen, wie zum Beispiel Meditation oder Yoga, kann die Sensibilität gegenüber Stressoren verringert werden. Dies trägt dazu bei, psychische Belastungen zu reduzieren und damit auch das Schwitzen zu kontrollieren.
- Der Einsatz von ätherischen Ölen in der Aromatherapie kann beruhigende Effekte auf die Psyche haben. Lavendel, Kamille oder Zitrusdüfte werden oft als entspannend empfunden und können dazu beitragen, Stress abzubauen. Aromatherapie kann in Form von Duftlampen, Roll-ons oder Bädern in den Alltag integriert werden.
Psychisches Schwitzen behandeln: Muss ich zum Arzt?

Ab wann sollte man bei psychisch bedingtem Schwitzen zum Arzt gehen? Psychisches Schwitzen kann für viele Menschen belastend sein und es ist wichtig zu wissen, wann der Gang zum Arzt sinnvoll ist:
Wenn das psychische Schwitzen über einen längeren Zeitraum intensiv und unkontrollierbar ist, könnte dies ein Zeichen für ein tieferliegendes Problem sein. Anhaltendes übermäßiges Schwitzen, insbesondere sobald es den Alltag stark beeinträchtigt, sollte ärztlich abgeklärt werden. Das Auftreten von begleitenden Symptomen wie Schwindel, Übelkeit, Herzrasen oder anderen körperlichen Beschwerden sollte als Alarmsignal betrachtet werden. Diese Symptome könnten auf eine ernstere Erkrankung hinweisen, die ärztliche Aufmerksamkeit erfordert.
Sobald das psychische Schwitzen die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt, sei es im beruflichen, sozialen oder persönlichen Bereich, ist eine ärztliche Beratung ratsam. Der Arzt kann die zugrunde liegenden Ursachen ermitteln und geeignete Behandlungsmaßnahmen vorschlagen. Wenn die Ursachen des psychischen Schwitzens unklar sind oder falls es ohne ersichtlichen Grund auftritt, ist eine ärztliche Abklärung wichtig, um eventuelle zugrunde liegende medizinische Probleme auszuschließen.
Drywear erleichtert die Situation
Psychisches Schwitzen kann verschiedene Facetten des Alltags beeinflussen, einschließlich der Wahl der Kleidung. In diesem Zusammenhang könnte die Verwendung von Drywear sinnvoll sein, um die Auswirkungen des Schwitzens zu minimieren. Diese Vorteile machen Drywear-Kleidung in diesem Kontext besonders nützlich:
- Feuchtigkeitsregulierung
- Atmungsaktivität
- Geruchsneutralität
- Schnelltrocknend
- Hautfreundlich
Die Verwendung von Drywear-Kleidung kann somit dazu beitragen, die negativen Auswirkungen von psychisch bedingtem Schwitzen zu mildern und den Betroffenen ein angenehmeres Trageerlebnis zu ermöglichen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies eine unterstützende Maßnahme ist und nicht die Behandlung von psychischen Ursachen ersetzt, die möglicherweise professionelle Hilfe erfordern.